Von alten Weibern und Indianern… SG Saarmund auf Herbst-Tour

Altweibersommer. Die meisten kennen diesen Begriff. Falls nicht, sei zunächst vermerkt, dass laut WIKIPEDIA die Verwendung dieses Ausdrucks durch die Medien nach einem Urteil des Landgerichts Darmstadt aus dem Jahre 1989 keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte älterer Damen darstellt. Er leitet sich aber von Spinnfäden her, mit denen junge Baldachinspinnen im Herbst durch die Luft segeln. Diese Flugfäden, welche die Spinnen produzieren und die sich ganz gern mal in unseren Gesichtern verfangen, erinnern uns Menschen an das graue Haar alter Frauen. Romantisch, oder?

Ja, Herr Lehrer und sonst so?

Na ja, rein meteorologisch sprechen wir von einer herbstlichen Schönwetterperiode im September / Oktober, die in Nordamerika auch „indian summer“ also „Indianersommer“ genannt wird. Nach einer indianischen Legende fließt nämlich das Blut erlegter Bären in die Erde und wird dort von den Wurzeln der Bäume wieder aufgenommen, was zur Rotfärbung der Blätter führt. Auch nicht schlecht!

Aber: Mit dem Erlegen von Bären ist das bei uns so eine Sache. Außerdem wissen wir als aufgeklärte Mitteleuropäer, dass diese intensive Laubfärbung mit frühen Nachtfrösten zu tun hat.

So, und wie kommt nun die SG Saarmund ins Spiel? Ganz einfach: Für den 12. Oktober 2019 stand die herbstliche Radtour als Monatsevent im Volksport-Kalender der SG. Das Ziel war die Nuthe-Nieplitz-Niederung, also die Gegend rund um den Blankensee, und da wir uns ja nun schon eingangs einiger Anleihen aus der Märchen- und Sagenwelt bedient haben, können wir das auch fortsetzen. Nämlich mit der Zahl
„SIEBEN“!

Sie prägt wie kaum eine andere Zahl unseren Alltag: Siebter Himmel, sieben Sachen, sieben Zwerge, sieben Weltwunder, sieben Wochentage und, jetzt kommt’s: SIEBEN TEILNEHMER. Wenn das kein Zeichen ist!

Einer der „glorreichen Sieben“ war zum Glück unser Sportfreund Horst Götsch, dessen phänomenale Ortskenntnis jede Fahrradtour zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt. Damit meine ich nicht den sehr wahrscheinlichen Muskelkater bei ungeübten Radfahrern, die nebenbei bemerkt bei uns immer seltener werden, sondern schon die von Horst ausgewählten Wegstrecken.

Von Saarmund aus einen Rundkurs von gut vierzig Straßenkilometern um den Blankensee „abzuradeln“ ist sicher volksportlich schon aller Ehren wert, aber mit Host muss man sich seinen Weg gewissermaßen „erarbeiten“, denn Straßen werden nur genutzt, wenn es keine anderen Wege gibt. Für diese kleine Mühe wird man aber auch mit hautnahem Kontakt zum sprichwörtlichen „Busen der Mutter Natur“ belohnt. Egal, ob nun Altweiber- oder Indianersommer: Die grandiose Weite der Herbstlandschaft, die Dich beim Blick vom Bohlensteg über den Blankensee oder von der Vogelwarte am Pfefferfließ bei Stangenhagen in ihren Bann zieht, macht dich augenblicklich sehr, sehr klein und still…

Natürlich gehen derart überwältigende Eindrücke nicht spurlos an einem vorüber und irgendwann regen sich dann ganz profane Bedürfnisse wie Hunger und Durst! Nun, darauf sind wir Volkssportler natürlich immer bestens vorbereitet und führen vorsorglich entsprechenden Proviant für das obligatorische gemeinsame Picknick mit uns.

Da wir die anschließende Rückfahrt über Zauchwitz und Stücken wegen des unverhofften Rückenwindes sprichwörtlich in „Windeseile“ absolvieren konnten, blieb uns sogar noch genügend Zeit für einen Abstecher auf die Sonnenterrasse im „Landhaus zu Stücken“.

Bei Bier bzw. heißer Schokolade konnten wir uns gebührend bei allen älteren Damen mit wehendem Silberhaar und auch beim Großen Manitu für diesen schönen Herbsttag bedanken.

Und sonst so? Keine Frage! Am 23. November gibt’s die „Feucht-fröhlichen Wanderspiele“.

Treffpunkt: 13.30 Uhr Sportlerheim SG Saarmund.

Bis dahin!

Hartmut Rabenalt

Saarmund