SV Roskow – SG Saarmund 3:4 (1:1)

 – ein schöner Sonntag im Havelland –

 

Am vergangenen Sonntag mußte die erste Mannschaft der SG Saarmund ins schöne Havelland reisen und zwar zur SV Roskow.

Eine etwas einsame Gegend, irgendwo zwischen der Stadt Brandenburg und der B 273, die nach Nauen führt, liegt Roskow.

In den letzten Jahren konnte die erste Mannschaft der SG dort nur selten Punkte mitnehmen, meistens verlor man, es gab in den letzten sieben Jahren nur ein oder zwei Ausnahmen davon, insbesondere im letzten Jahr war man dann endlich auch einmal erfolgreich dort.

Daran wollte man natürlich anknüpfen, diesmal allerdings mit einer anderen Strategie und zwar der von Trainer Meinert bevorzugten 3-5-2 Aufstellung.

Aus der Siegermannschaft vom 6.9. zu Hause waren nur noch fünf Spieler dabei, darunter auch Florian Schulz, der allerdings diesmal nicht auf dem Feld spielte, sondern seinem ursprünglichen Talent nachging und wieder einmal im Tor stand, da Stammtorhüter

Kai Moser verhindert war.

Einmal mehr beschwor man seine Tugenden in der Kabine und Trainer Meinert gab die Taktik vor, insbesondere sollte die ersten zehn Minuten ein aggressives Pressing gespielt werden – wovon man allerdings auf dem Platz bei Beginn des Spiels leider nichts sah.

Der Platz – ein Thema für sich – in der Landwirtschaft, die allseits um den Ort betrieben wird, nennt man das wohl eher eine „Brache“, denn einen Fußballplatz. Die Rasensprenger sind auch offensichtlich nicht bis in die Strafräume vorgedrungen, sodaß zwar der hucklige Rübenacker fast überall gesprengt war, jedoch nicht in den Strafräumen. Dort war der Platz hart wie Beton.

Bei den Roskowern sah man schon vorher, daß sie wohl eher nicht planmäßig spielten, denn ein Feldspieler mit der Nummer 20 hat sich irgendwann kurz vor Spielbeginn ein Leibchen übergestreift und sich ins Tor gestellt, es war tatsächlich wohl auch ein gelernter Torhüter, etwas beleibt, aber auf der Linie und im fünf – Meter – Raum sehr auf Draht.

Naja – jedenfalls das Angriffspressing fehlte einmal wieder, aber die Spieler setzten sonst die Taktik eigentlich um, die Trainer Meinert vorgegeben hat.

Unvorstellbare Konzentrationsschwächen bei Frido verhinderten oft jedoch den geplanten Spielaufbau über rechts und so mußte man sich insgesamt „in das Spiel reinkämpfen“ seitens der SG Saarmund.

Dennoch, in der 24. Minute dann eine schöne Kombination von hinten raus, die dazu führte, daß Andy Selinger auf und davon lief und, als er dann vor dem massigen Torhüter stand, nach links gab, wo Florian Grigull, nach Urlaubspause wieder dabei, nur noch einschieben brauchte – 1:0 für die SG! Jubel auf der Bank der Gäste – das ist klar, aber auch eine Seltenheit, denn seit vielen Jahren mußte man einmal nicht nem Rückstand nachlaufen, sondern hätte das Spiel in aller Ruhe bestimmen können, denn der SV Roskow ist – bei allem notwendigen und auch gerne gezolltem Respekt – keine Übermannschaft. Bei den Ansprüchen, die die SG Saarmund für ihre erste Mannschaft hat, muß man eine solche Mannschaft eigentlich besiegen.

Es kam jedoch wie es immer kommt bei der SG – sie machte sich unnötig das Leben schwer und zu den vielen Stockfehlern, die Frido auf der rechten Seite anfangs produzierte, kam nun noch das Handicap, daß eine der Stützen der Mannschaft, nämlich Danilo, hinten vom Keeper den Ball bekam und anstatt zu passen oder nach vorne zu schlagen, ohne Not in den erstbesten Stürmer der im Wege stand, reinrannte, den Ball natürlich loswurde, nicht mehr rankam als der Spieler dann auf und davon war – und zum 1:1 einschob.

Psychologisch unmöglicher Zeitpunkt kurz vor der Pause, sodaß der Spielfluß der SG unterbrochen war und völlig unnötig einmal wieder die Früchte der eigenen Arbeit weggeschmissen wurden!

Es war natürlich nichts verloren und trotzdem die Stimmung zur Halbzeit nicht die Beste war, wußte natürlich jeder Spieler, daß man das noch packen kann.

In der 58. Minute dann ein Freistoß von rechts durch Tillmann Käpnick, wunderbar und wirklich genau auf den Kopf von Toni Schröder gezirkelt, der im Sommer von ´74 gekommen war und das erste Mal von Anfang an spielte in einem Pflichtspiel – und der köpfte gewaltig ein zur erneuten Führung der SG Saarmund. Im Bild sieht man, wie der Ball – entgegen der Laufrichtung des gegnerischen TW – ins Tor einschlägt.

Aber, bei SG geht natürlich nichts ohne Spannung oder gar mal einfach…(!!!)

Wieder war man in Führung, wieder hätte man in Ruhe sein Spiel durchziehen können, aber es kam eine weite Flanke irgendwo aus der Mitte des Platzes auf halbrechts an die Strafraumgrenze, wie gesagt, der Platz dort – die Seite auch in der Sonne gelegen – hart wie Beton – der Ball prallte auf, Frido konnte ihn nicht direkt nehmen, unterlief also den Ball, der sehr hoch wieder absprang, es setzte keiner dem Stürmer nach – der  das schon geahnt hatte und sich in Bewegung setzte, auch Danilo sah wieder nicht besonders gut aus, sodaß der gegnerische Stürmer zuerst am Ball war, und ich glaube – habe es nicht direkt erkennen können – mit dem Kopf über den herausstürzenden Keeper ins lange Eck zum erneuten Ausgleich einköpfte.

Kurz danach wurde ausgewechselt, Tony Grabowsky kam für den guten Joe, den Spielertrainer der zweiten Mannschaft, den man für diese Reise in Havelland reaktiviert hatte für die Erste und der in der ersten HZ die kräfteraubende Position des Zehners hinter den Spitzen gespielt hatte, in der zweiten Halbzeit dann als Sechser anfing, weil er mit Jonny Grigull tauschte. Aber auch Grabowsky fand direkt rein und machte ein starkes Spiel.

In der 69. Minute kam Curio für Marc Schmandke, der extra aus Wien eingeflogen worden war (kleiner Scherz) und links in der Anfangsformation die Mannschaft unterstützt hatte. Offenbar führten die neuen Kräfte dann auch zu neuer Konzentration, in der 77. Minute war es dann wieder Schröder, der nach einer guten Kombination im Mittelfeld und einem Paß in den freien Raum, auf und davon ging, vor dem Torhüter noch einen Haken schlug und zur erneuten Führung der Saarmunder einlochte.

In der 81. Minute erhöhte dann Tillmann auf 4:2 für die SG – das Tor habe ich leider nicht gesehen und kann es deshalb nicht beschreiben.

Allerdings, wie so oft, es kommt wie es kommen muß, die SG kann nichts ohne Herzschlagfinale machen und so bekamen die Gäste den Ball wieder einmal nicht weg vom eigenen Strafraum, Tillmann sah da auch nicht besonders aus, sodaß ein Roskower mit sattem Schuß in den Dreiangel von der Strafraumgrenze tatsächlich noch in der 91. Minute den Anschlußtreffer erzielte und es wieder diese berühmte Zitterpartie bis zum Ende wurde, in der die Gastgeber noch einmal zwei Ecken hintereinander bekamen und den Strafraum belagerten, allerdings keine zwingende Chance mehr herausspielen konnten – sodaß es dann bei dem hart erkämpften Sieg für die Gäste blieb.

 

SG Saarmund: Schulz, Fl. – Kühn, Grigull, Fl., Städter (82. Brentel, Konstantin), Selinger, Käpnick T., Schmandke (69. Curio), Schröder Zimmermann, Grigull J., Räck (61. Grabowsky)

Bank: Grabowsky, Curio, Brentel;

Trainer: Meinert