3-Tagesfahrt der SG Saarmund – Haus Hoher Golm / Baruth

Am zweiten Septemberwochenende stand die bereits langfristig geplante Wochenendfahrt der SG Saarmund e.V. an, zu der ich als Gast eingeladen war. Die erste Runde ging von Saarmund über ca. 60 km nach Ließen, zur Herberge auf dem Golmberg. Horst führte die Radfahrer auf der Tour souverän und ließ sogar Zeit für ein Mittagessen – Soljanka, Curriewurst oder Pferdefleischbuletten – in der Musikantenscheune in Gottow und für ein Erfrischungsbad im Gottower See. Nach der Fahrt auf einem Abschnitt der breiten Fläming-Skate und dem letzten Anstieg kamen wir an einem idyllischen Ort an. Auf die sechs Radfahrer warteten bereits 5 Autofahrer mit unserem Gepäck und Abendbrotvorbereitungen. Nachdem auch die letzten vier Sportfreunde angekommen waren, wurde das leckere vielseitige Abendbrot verspeist.

  

Auf dem Gelände der bereits um 1920 erbauten Herberge sind auch alte Tierarten – schwarze Schafe (ostpreußische Skudde) und Enten sowie Kaninchen und Vorwerkhühner – zu Hause, diese können insbesondere von Schulklassen auch unter Aufsicht betreut werden. Interessant war auch die Erkenntnis, wie sich die Natur ein ebenfalls damals erbautes und in den 1970iger Jahren noch mal modernisiertes Schwimmbad wieder zurückerobert hat. Aus den Rissen im Becken wuchsen nach vorhergehenden Fällarbeiten bereits wieder große Bäume.

Der Wettergott hatte es gut mit uns gemeint. Am ersten Tag gab es leichten Nieselregen und erst nach dem Abendessen frischte der Wind auf. Die Eicheln polterten auf die Dächer. Jedoch riefen dann die vielen Doppelstockbetten und die doch ungewohnten mit Dinkel gefüllten Kopfkissen zur Nachtruhe.

Am nächsten Tag machte sich dann eine Gruppe von 15 Radfahrern auf den Weg über ca. 30 km ins Museumsdorf Glashütte. Es war auch erstaunlich, wie pünktlich noch einige im Voraus bestellte Fahrräder angeliefert worden sind. Obwohl es erstmal unbekannte Räder waren, gab es keine Probleme mit der Technik.

Nach der Führung in der denkmalgeschützten Glashütte dürften jetzt alle den Unterschied zwischen einem Glasmacher und einem Glasbläser sowie die Geschichte der Entstehung der Thermosflasche und der Röntgentechnik kennen. Für alle noch Unwissenden – der Erfinder Reinhold Burger hat nichts mit unserer neuen Essgewohnheit von Burger-King zu tun und wird auch nicht so ausgesprochen.

Im Museumsdorf gab es auch viele leckere Speisen. Zum Beispiel bei Albertine haben mich die Sprüche zum Kosten animiert: „Schokolade esse ich nur an Tagen mit „G“ und Mittwochs“ und „Weil Kakao auf den Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst“. Bei diesem Radwochenende kann man sich das wirklich leisten!

Nach ca. weiteren 35 km zurück ließen wir den Abend wieder in der Herberge am Grill ausklingen.

Am Sonntag ging es nach dem Frühstück nach Luckenwalde. Dort gibt es auf relativ kleiner Fläche mit 12.000 Ausstellungsstücken ein sehenswertes und informatives Heimatmuseum. Das ist nicht zu beschreiben, sondern das muss persönlich entdeckt werden. Interessant war auch die Fernsicht bei herrlichstem Wetter vom Marktturm.

Nach insgesamt 200 km Radtour an drei Tagen ist die hervorragende Organisation der Fahrt hervorzuheben. Die Strecke war nicht extrem schwierig und für alle durchhaltbar. Leider war bei der Gestaltung und Befahrbarkeit der Radwege ein gewaltiger Unterschied zwischen denen im Landkreis Teltow-Fläming und denen im Landkreis Potsdam-Mittelmark festzustellen.

Die nächste Drei-Tages-Fahrt wird schon wieder geplant und wird im nächsten Jahr wieder im neuen Sportkalender der SG Saarmund e.V. zu finden sein. Ich kann eine Teilnahme auch für weitere Gäste wärmstens weiterempfehlen.

Katja Drögsler/Werder