Blau-Weiß Rädel-SG Saarmund II 11:3 (5:2)

Am Sonntag mußte die zweite Mannschaft der SG Saarmund zu einem auf Wunsch der Gastgeber verlegten Spiel zu Blau-Weiß Rädel. Viele Absagen führte dazu, dass die Reservemannschaft der Saarmunder nur mit gerade elf Leuten antrat – also ohne Auswechselspieler.

Es wurde eine denkwürdige Nachmittagsveranstaltung im sonnigen, kühlen Rädel, einem Ortsteil Lehnins.

Schon bei der Platzwahl hatten die Gäste kein Glück, unser Keeper mußte auf die Sonnenseite, und auch danach hatten lediglich die Gastgeber das Glück gepachtet.
Bei dem Ergebnis muß nicht viel geschrieben oder diskutiert werden, die Gäste aus Saarmund waren den wuchtigem Spiel, dem aggressiven Pressing, dem teilweise überharten Einsteigen der Gastgeber zu keinem Zeitpunkt gewachsen.
Ein ums andere Mal verloren sie Zweikämpfe, insbesondere Kopfballduelle im Mittelfeld. Nach den weit geschlagenen Abstößen folgte eine Angriffswelle der Gastgeber auf die andere – man fand seitens der Gästespieler kein Gegenmittel.
Schon nach drei oder vier Minuten konnte Rausch sich einmal – es sollte das einzige Mal bleiben – auszeichnen, als der 11-er von denen frei durch war und ca. vom Elfmeterpunkt abzog.
In der 8. Minute dann ein Angriff der Gastgeber, die fast ungehindert über die rechte Seite in den Strafraum marschierten und aus ca. 10m ins lange Eck einklinkten.
Wie gesagt, dann kam auch Pech dazu, ein Fernschuß rutschte bei dem Versuch, ihn zu klären, einem Verteidiger der SG Saarmund über den Schlappen, wurde zu einer Kerze und senkte sich, direkt aus der Sonne kommend, hinter die Torlinie.
Torhüter Rausch war vor oder nach der Linie noch dran, er winkte ihn sich quasi selber rein, und wurde dabei auch noch von den dem als Torschützen dann offiziell geführten Stirkat angegriffen, obwohl das gar nicht nötig war.
In allen Belangen zeigten die Gastgeber ihre Aggressivität, es gab für die Saarmunder mächtig auf die Socken, der Schiedsrichter tat wenig oder gar nichts dagegen – was natürlich nicht alleine zur Niederlage führte, und was auf keinen Fall eine Entschuldigung sein soll.

Das 3:0 fiel genauso wie das 1:0, das 4:0 folgte einer Parade unseres Torwarts, wobei der Ball gleichzeitig auf eine Unebenheit sprang, als Aufsetzer also ankam, eigentlich gehalten wurde und dann mit einem Drall erst zur Seite, und dann mitten in der Luft nach rechts ins eigene Tor abbog.
Auch davon ließen sich die Gäste nicht unterkriegen, und in einem wunderbaren Tempogegenstoß, bei dem mal alles bei den Gästen klappte, der über einen weiten Abstoß von Robert auf die rechte Seite nach einem gewonnenen Kopfballduell im Mittelfeld folgte, dann über die rechte Seite weiterging – von dort wurde reingegeben auf Eddi Dressler, der dann frei zum Schuß kam und das Ergebnis etwas korrigieren konnte. Sieben Minuten später allerdings stellten die Gastgeber den Vier-Tore-Vorsprung wieder her, wieder verlorene Zweikämpfe in der Mitte, und dann wurde auf Stirkat gespielt, niemand griff ihn an, er hatte fünf Meter in jede Richtung Zeit, sich die Ecke auszusuchen, irgendein Mitspieler von ihm rief noch: „Such aus und schieß!“, und das tat er dann so, daß der Halbzeitstand beinahe hergestellt war, jedoch in der 45. Minute spielte Häßner Schmecki auf rechts an, der brach fast bis zur Grundlinie im Strafraum der Gastgeber durch, und zimmerte das nächste Tor für die Gäste aus fast unmöglicher Position im kurzen Eck unter die Latte.
In der Halbzeit nahm sich unsere Mannschaft vor, das körperbetonte Spiel besser anzunehmen und auch aggressiver aufzutreten, um hier nicht zweistellig in den Rückstand zu geraten.

Der Vorsatz hielt genau zwei Minuten, dann gab es wieder einen Fehlpaß in der Mitte, die Angriffswelle der Gastgeber rollte nach altbewährter Masche von rechts durch den Spieler mit der Nummer 5 – Goede – der schob am rausstürzenden Torwart zum 6:2 ein.

Man hatte tatsächlich das Gefühl, daß jede kurze und noch so kleine positive Aktion der Gäste sich postwendend zum Negativen für sie wendete.
Oft landeten gute Klärungsversuche bei der nächsten oder übernächsten Station gleich wieder beim Gegner, man wurde ausgespielt, gestandene Fußballer rutschten weg oder verschätzten sich, sodaß dann, in der 60. Minute – diesmal auf links – wieder ein Spieler fast durch war, und von Schröder nur elfmeterreif gebremst werden konnte. Es folgte eine gelbe Karte für Schröder, dann der fällige Elfmeter, der von Stirkat geschossen, und von Torhüter Rausch gehalten wurde.
In dieser Zeit hatten die Gäste ihre beste Zeit, spielten gut mit und konnten kurzzeitig mithalten.
Bei einem der nächsten Rettungsversuche konnte Rausch zwar reflexartig halten, aber als das Knäuel, daß der Gegenspieler und Robert Schröder bildeten, auf ihn zustürzte, verletzte er Schröder im Rücken – eine Auswechslung war nicht möglich, Schröder blieb zwar lange liegen, konnte letztendlich aber weiterspielen – mußte weiterspielen – da keine Auswechlser zur Verfügung standen.

Der Schiedsrichter, der bei Verletzungen immer sehr lange und sehr kulant unterbrach und genug Behandlungszeit lies, hätte besser daran getan, durch konsequentes Durchgreifen auch gegenüber den Gastgebern das überharte Einsteigen von vornherein zu unterbinden, denn in der ersten Halbzeit wurde Schmecki umgetreten und blieb erst liegen, und auch Eddi und Leon erwischte es mehrfach.

In der 71. Spielminute gab es dann nach wiederholtem Foulspiel (nach einem Foul an Edwin Dresler) endlich einmal eine gelbe Karte für die Gastgeber, die allerdings nichts weiter bewirkte.
Es folgten dann noch die nächsten Tore, einschließlich einer Ergebniskorrektur durch Schmecki.
In den letzten zehn Minuten griff auch bei den Gästen die Resignation etwas um sich, aber – um was Positives zu erwähnen – man ist zusammen hingefahren, man hat zusammen gekämpft und sich nicht zerfleischt, und man hat zusammen verloren und muß sich auf keinen Fall den Vorwurf gefallen lassen, nicht gekämpft zu haben.
Wenn einige Witzbolde – die natürlich nicht dabei waren – hinterher meinten, man hätte auch ohne Torwart oder mit einem anderen Torwart hinfahren können bei so einem Ergebnis, dann sei ihnen ins Stammbuch geschrieben:
Bestimmt hätte man das können, dann hätte man vielleicht zwei spezielle Tore nicht bekommen, aber dafür drei oder vier andere Tore, einschließlich eines Elfmetertores. Und dann hätte gut und gerne auch eine zweistellige Tordifferenz herauskommen können.

Die Jungs, die am Sonntag dabei waren, werden sich bestimmt nicht unterkriegen lassen, auch wenn jeder der Gästespieler für sich alleine mehr blaue Flecken und stärkere Blessuren hatte als alle Spieler der Gastgeber zusammen.

SG Saarmund: K. Rausch – Schröder, Curio, Fichtner, Lützner, Schulz, Bührle, Häßner, Dresler, Sommer, Fendel;